Gemeinsam lernen –

Warum der Weg mit deinem Pferd das Ziel ist

Als Kind durfte ich so ziemlich jedes Hobby ausprobieren, das es gab. Tennis, Schwimmen, Steptanzen … die klassischen Einzelsportarten eben. Und ich hatte Spaß daran, keine Frage! Ich durfte auch schon sehr früh das Voltigieren kennenlernen, hatte auch meine Freude daran, aber so richtig fand ich in diese „Turnübungen“ nicht hinein, und den Bezug zum und die Interaktionen mit Pferd habe ich auch eher rar in Erinnerung. Aber mit ungefähr sechs Jahren kam ich zum ersten Mal mit Pferden in Form von Reitstunden in Kontakt – ein Dankeschön gilt hier meiner Mutter, die als „Pferdemensch“ nie aufgegeben hatte, mich zu fragen, ob ich dem nicht eine Chance geben würde.

Und damit hat mich das Pferde-Fieber erwischt! Da war auf einmal ein Lebewesen für mich im Mittelpunkt, viel intensiver als beim Voltigieren. Und dieses Tier musste nicht einfach nur „mitmachen“, sondern hatte selbst Gedanken, Gefühle, Stärken und Schwächen. Es war faszinierend – und ehrlich gesagt auch ein bisschen herausfordernd. Genau das hat mich bis heute an der Arbeit mit Pferden fasziniert: Es geht nicht nur um mich und meine Ziele. Es geht um uns. Und auch viel mehr darum, was ich vom Pferd lernen kann.

Der Weg ist das Ziel: Lernen statt nur Können
Mit der Zeit habe ich verstanden, dass es in der Arbeit mit Pferden nicht darum geht, „etwas zu können“. Es geht auch nicht darum, die perfekte Lektion zu reiten, spektakuläre Kunststücke und Tricks vorführen zu können, jede Übung fehlerfrei zu meistern oder die nächste Schleife einzusacken. Vielmehr geht es um das gemeinsame Erarbeiten, darum, einander zuzuhören, sich aufeinander einzustellen und eine Verbindung zu schaffen, die weit über bestimmte Techniken hinausgeht.
Auch wer mit seinem Pferd sportliche oder zielorientierte Ambitionen verfolgt – sei es im Horsemanship, der Dressur, dem Springen, dem Wanderreiten oder was es sonst noch alles gibt – wer ein Ziel hat, findet seinen eigenen Weg, der wertvoll ist. Aber ich bin der Meinung, es ist wichtig, nicht nur auf das Ergebnis zu schauen. Denn ehrlich gesagt, was bringt ein perfekter fliegender Galoppwechsel, wenn das Pferd dabei nicht mit Freude bei dir ist? Oder wenn der Fokus so sehr auf dem „Schaffen“ liegt, dass der Prozess dabei verloren geht?

Hitchie, der kluge Lehrer
Ich denke da natürlich viel an Hitchie, meinen Freiberger-Wallach. Er ist ein kluger Kerl – manchmal zu klug für uns beide. Wenn ich ihm eine neue Aufgabe stelle, neigt er dazu, schon vor mir zu „wissen“, was ich will. Das ist einerseits beeindruckend, andererseits oft auch … sagen wir, unpraktisch. Aber genau in diesen Momenten lerne ich. Ich lerne, geduldiger zu sein, klarer zu kommunizieren und zu akzeptieren, dass er auch seinen eigenen Weg findet. Hitchie bringt mich dazu, mein Ego beiseitezulegen und mich wirklich auf ihn und unseren Lernprozess einzulassen.

Eine Lektion fürs Leben
Und genau das ist der Punkt: Pferde sind keine Maschinen, die wir programmieren können. Sie sind Lebewesen, die uns etwas beibringen können, wenn wir bereit sind, zuzuhören. Und das gilt nicht nur für die Pferde, sondern auch für uns selbst. Denn während wir mit ihnen arbeiten, lernen wir genauso viel über unsere eigenen Schwächen, Ängste und Unsicherheiten wie über ihre.
Also, wenn du das nächste Mal mit deinem Pferd arbeitest, frag dich nicht nur: „Was können wir erreichen?“ Frag dich stattdessen: „Was können wir auf dem Weg gemeinsam lernen?“ Vielleicht ist das der wahre Erfolg.

Von Pferden lernen – auch im Coaching
Und genau hier setzt auch unsere Ausbildung für pferdegestütztes Coaching an. Denn in diesem Ansatz steckt so viel Potenzial: Wir lernen nicht nur, mit Pferden zu arbeiten, sondern durch sie und von ihnen. Wenn du also tiefer in diese Welt eintauchen und selbst Menschen durch die Verbindung mit Pferden begleiten möchtest, schau dir unsere Ausbildung an. Gemeinsam entdecken wir, was es bedeutet, wirklich miteinander zu wachsen – Mensch und Pferd, auf Augenhöhe.

Reiten Um Parndorf, Niederösterreich - Dragahof & Team